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Barrierefreiheit, die verbindet

Kalendereintrag
Foto: Margarethe Caspar und Susanne Klein (v.l.) an ihrem Arbeitsplatz

Zum Tag der Sehbehinderten (6.6.): Sie bringen am Telefon Menschen zusammen: Margarethe Caspar und Susanne Klein verantworten bei der SRH Berufliche Rehabilitation die Telefonzentrale. Dabei werden sie von modernen Hilfsmitteln unterstützt, denn beide haben eine Sehbehinderung. Im Interview erzählen sie, wie sie sich am Arbeitsplatz orientieren und wie die ideale barrierefreie Internetseite aussieht.

Frau Caspar, Frau Klein, heute ist auf dem Display am Telefon immer sichtbar, wer anruft. Welche Hilfsmittel nutzen Sie dafür?

Susanne Klein: Entscheidend ist ein barrierefreier Arbeitsplatz! Die Telefonnummer des Anrufers wird mir auf eine Braillezeile übermittelt. Dort kann ich in Blindenschrift die gespeicherten Informationen zum Kontakt lesen, sodass ich schnell zum gewünschten Gesprächspartner verbinden kann.
Margarethe Caspar: Ich kann mir über eine Sprachausgabe Daten und Texte vorlesen lassen. Da ich noch ein „Restsehvermögen“ habe, nutze ich ein Lesegerät, das mir Dokumente vergrößert. Wichtig ist auch genug Licht für die Kontraste am Bildschirm und auf Dokumenten.

Gibt es dabei bestimmte Anforderungen an Dokumente oder Internetauftritte?

Susanne Klein: Damit ein Text an die Braillezeile übermittelt wird, darf er nicht als Ganzes eingescannt sein, sondern muss sich markieren lassen. Das funktioniert mit unseren eigenen Dokumenten und Internetseiten gut. Wichtig ist, dass auch Bilder und Buttons beschriftet sind, damit die Textausgabe am Computer sie als solche erkennt.
Margarethe Caspar: Mir hilft ein guter Kontrast am Bildschirm, um die Seiten lesen zu können. Bei vielen Homepages kann ich das einstellen.

Was waren Ihre Lieblingsfächer in der Schule und hilft Ihnen dabei etwas bei der Arbeit?

Margarethe Caspar: Mathe war schon immer mein Ding. Ich kann gut Kopfrechnen. Das hilft mir, wenn ich bei der Rechnungsprüfung mit Zahlen jonglieren muss. Und ich weiß viele Telefonnummern auswendig, das macht die Vermittlung schneller.
Susanne Klein: Mein Lieblingsfach war Musik. Das brauche ich nicht direkt bei der Arbeit, aber Singen im Chor ist ein prima Ausgleich!