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„Neugier bringt einen weiter!“

Kalendereintrag
Foto: Die Kolleginnen am Schreibtisch in der SRH Berufliche Rehabilitation

Über 20 Jahre haben Ellen Sehn-Striebinger und Barbara Brender Teilnehmer auf dem Weg zu einer neuen beruflichen Perspektive unterstützt. Worauf es dabei ankommt und was sie den neuen Kolleginnen und Kollegen wünschen, erzählen sie im Gespräch zum Ruhestand.

Frau Sehn-Striebinger, Frau Brender, über zwanzig Jahre im Case-Management tätig zu sein, ist beeindruckend. Was ist das Besondere an der sozialen Arbeit im Reha-Assessment?

Barbara Brender: Um die Teilnehmer gut im Prozess der Berufsfindung zu unterstützen, spielen viele verschiedene Disziplinen eine Rolle: Pädagogik, Psychologie, aber auch Kenntnisse in BWL, um die wirtschaftliche Lebenssituation von Teilnehmern beurteilen zu können. Diese Abwechslung hat mich immer sehr angesprochen.

Ellen Sehn-Striebinger: Um die Erkenntnisse aus Medizin, Psychologie und Erprobung zu einem Gesamtbild zu fügen, braucht es eine gute Koordination und Moderation. Mich hat dabei meine Neugier immer weitergebracht.

Barbara Brender: Man braucht auf jeden Fall Erfahrung in Gesprächsführung und Beratung, um dem Teilnehmer eine gute Empfehlung mitgeben zu können.

Was hat Ihnen dabei am meisten Spaß gemacht?

Ellen Sehn-Striebinger: Zu sehen, wie die Teilnehmer hier zufrieden mit einem Ergebnis rausgehen.

Barbara Brender: Ich fand es immer toll, neue Menschen kennenzulernen, zu sehen, wie sie mit ihren Einschränkungen umgehen und sie auf ihrem Weg zu begleiten. Das erweitert den Horizont sehr.

Was ist das Besondere am Konzept des Assessments im BFW Heidelberg?

Ellen Sehn-Striebinger: Das Zusammenspiel aus Medizin, Psychologie und Arbeitspädagogik funktioniert sehr gut, um den Teilnehmern in einem vielfältigen Arbeitsmarkt eine umfassende Empfehlung zu geben. Hier haben wir in den letzten Jahren ein gutes System aufgestellt.

In den letzten Wochen haben Sie die nächste Generation an Case-Managern eingearbeitet. Was geben Sie den Kolleginnen und Kollegen mit auf den Weg?

Barbara Brender: Wichtig ist, sich in der Vielfalt der Entscheidungen eine eigene Meinung zu bilden: Welcher Weg ist für einen Teilnehmer aufgrund seiner Fähigkeiten machbar und sinnvoll? Dazu müssen sie auch Aspekte wie die familiäre Situation oder die Arbeitszeit in die Waagschale werfen.

Ellen Sehn-Striebinger: Gleichzeitig ist entscheidend, sich mit anderen zu vernetzen und sich gemeinsam zu besprechen. Und ich wünsche den neuen Kolleginnen und Kollegen Geduld mit sich und den Mut, aus Fehlern zu lernen. Nur so kommt man zu neuen Lösungen.