Alle paar Wochen ein anderer Job: Was für viele Arbeitnehmer ungeheuer anstrengend klingt, war für Martina Weber kein Problem. In der Heidelberger Handelskauf GmbH, einem Vertrieb für Sportartikel, hat sie innerhalb eines Jahres in Verkauf, Rechnungswesen und Einkauf gearbeitet. Der Abteilungswechsel ist fester Bestandteil der Firmenphilosophie. „Je mehr unterschiedliche Praxis die Mitarbeiter erfahren, umso besser können sie ihre Fähigkeiten einbringen“, sagt Verkaufsleiter Michael-Georg Reinig.
Eines macht die Handelskauf GmbH dabei außergewöhnlich: Ihre Kunden und Waren existieren nur auf dem Papier. Das Unternehmen ist als so genanntes kaufmännisches Praxiszentrum der SRH Berufliche Rehabilitation Heidelberg ein reiner Ausbildungsbetrieb. Die Arbeitsaufträge erstellen die Ausbilder der einzelnen Abteilungen per Brief, Fax, Telefon oder E-Mail. Seit 30 Jahren werden so Menschen, die wegen körperlicher Beschwerden oder psychischer Krankheit ihren bisherigen Beruf aufgeben mussten, zu Kaufleuten ausgebildet. Dieses Jubiläum feiert die SRH am 17. Juni mit einem Tag der offenen Tür.
Martina Weber hat die Übungsfirma eine neue berufliche Perspektive eröffnet. 25 Jahre arbeitete die 45-jährige im Hotelfach. Doch der ständige Stress ohne regelmäßige Erholungspausen hinterließ seine Spuren. „Als ich immer häufiger unter starken Schlafstörungen litt, war klar, dass ich was anderes machen musste. Über die Rentenkasse habe ich die Möglichkeit zur Ausbildung bei der SRH bekommen. Besonders gut gefallen hat mir, dass man durch die praktische Arbeit zum Beispiel mit SAP direkt im Beruf drin ist“, sagt Weber. Das überzeugt auch Arbeitgeber: Weber hat nach der Ausbildung sofort eine neue Arbeit als Kreditorenbuchhalterin gefunden.
Noch mehr Erfolgsgeschichten beim Tag der offenen Tür der Übungsfirma:Freitag, 17. Juni 2011, 10 bis 12 Uhr SRH Berufliche Rehabilitation, Übungsfirma Handelskauf GmbH, Maria-Probst-Straße 3, Raum 102, 69123 Heidelberg