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Verkaufen im virtuellen Warenhaus

Immer mehr Menschen kaufen online ein. Verkäufer haben das Handwerk dazu vor allem offline gelernt – bis jetzt. Kaufleute im E-Commerce bildet etwa die SRH Berufliche Rehabilitation in Heidelberg aus.

Kalendereintrag
Foto: Azubis entwickeln etwas gemeinsam am PC.

Einkaufen war noch nie so einfach wie heute: Bücher, Kleidung oder eine ganze Wohnzimmereinrichtung sind nur wenige Klicks entfernt. Fast 70 Prozent aller Internetnutzer schieben sich mit ihrer Computermaus oder auf dem Touchscreen durch virtuelle Warenhäuser.

Verkäufer sein war dagegen noch nie so kompliziert wie heute. Online-Kaufleute nutzen Computerprogramme, denn Waren liegen in Datenbanken statt in Regalen. Ein Gefühl für ansprechende Fotos ist wichtig, denn der Kunde kann das neue Kleidungsstück nicht in die Hand nehmen. Und der Kontakt läuft über Social Media oder Bewertungsplattformen.

Deshalb braucht es Kaufleute mit einem Gespür für Kommunikation im Internet. Sie müssen die Abläufe zwischen Produktion, IT-Abteilung, Marketing und Vertrieb koordinieren. Bisher gab es dafür keine Ausbildung, Unternehmen mussten auf Quereinsteiger setzen. Seit 2018 ist der Ausbildungsberuf „Kaufleute im E-Commerce“ offiziell anerkannt.

Die Ausbildung ist genau auf die Anforderungen im Online-Handel abgestimmt. Ein Schwerpunkt ist die Projektleitung zwischen den Schnittstellen. „Deshalb ist es gut, wenn Azubis schon Erfahrung mitbringen, etwa in der IT“, sagt Marcus Adi, Abteilungsleiter in der kaufmännischen Ausbildung der SRH Beruflichen Rehabilitation.

Das Heidelberger Bildungsunternehmen unterstützt Menschen, die sich aus gesundheitlichen Gründen beruflich neu orientieren müssen. Eine Möglichkeit ist jetzt, sich auf E-Commerce zu spezialisieren. „Wer etwa ein Studium abbrechen musste, kann in dieser vielfältigen Ausbildung auf sein Wissen aufbauen“, sagt Adi.

Praxiserfahrung sammeln die Kaufleute in einem eigens dafür erstellten Onlineshop. Hier fließt das Know-how der anderen Ausbildungen aus IT und Technik zusammen. Angehende IT-Fachleute haben als Projekt den Shop erstellt, Technische Produktdesigner haben die Waren entworfen.

Die Chancen, mit diesen Erfahrungen einen Arbeitsplatz zu finden, sind groß – vom reinen Onlinehandel bis zu kleineren Betrieben mit eigenem Onlineshop. „Wer kreativ ist, sich schnell Themen aneignen kann und gerne mit anderen zusammenarbeitet, hat hier eine neue Perspektive“, sagt Adi.