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Wege aus der Sprachlosigkeit

„Mir fehlen die Worte“ sagt sich leicht. Wenn die Sprachfähigkeit dauerhaft geschädigt ist, spricht man von Aphasie. Mit einer Kombination aus Therapie und Weiterbildung unterstützt das Heidelberger Aphasie Modell Betroffene.

Kalendereintrag
Foto: Das Heidelberger Aphasie-Modell wird am Messestand vorgestellt

Die Worte liegen „auf der Zunge“, aber wollen einfach nicht heraus. Solche kurzen Blackouts kennt jeder. Schwer vorstellbar, wenn es einem ständig die Sprache verschlagen würde, beim Bäcker, im Büro, mit der Familie. Und doch passiert genau das jährlich etwa 80.000 Menschen in Deutschland. Durch Schlaganfälle oder einen Unfall ist ihr Gehirn so stark geschädigt, dass sie sprechen, lesen, verstehen und schreiben völlig neu lernen müssen.

Aphasie, Verlust der Sprache, wird diese Erkrankung genannt. Viele müssen ihren Beruf oder ihre Ausbildung aufgeben. Dabei sind Aphasiker mit der passenden Unterstützung weiter leistungsfähig. Hier setzt das „Heidelberger Aphasie Modell“ der SRH Berufliche Rehabilitation an.

Das Heidelberger Unternehmen qualifiziert Erwachsene, die durch Unfall oder Krankheit ihren Beruf aufgeben mussten. Seit 2007 unterstützt ein Expertenteam speziell Aphasiker. „Mit der passenden Kombination aus Ausbildung und Therapie sind enorme Fortschritte möglich. Mehr als 30 junge Leute haben so bisher eine berufliche Perspektive gefunden“, sagt Barbara Brender. Sie ist, zusammen mit einer Kollegin, persönliche Ansprechpartnerin für Aphasiker im Reha-Prozess.

Bei den Würzburger Aphasie-Tagen vom 15. bis 17. März  hat Barbara Brender über diese Möglichkeit informiert und Betroffene beraten.

In einem Assessment ermitteln Sozialarbeiter,  Berufspädagogen, Psychologen und Ärzte  mit ihnen eine berufliche Perspektive, die zur gesundheitlichen Situation passt. Während der Qualifizierung können sie die Therapie-Angebote auf dem SRH Campus nutzen, etwa mit Logopäden die Sprechfähigkeit verbessern.